Welche Sehenswürdigkeiten Rhodos Altstadt zu bieten hat
Die Altstadt von Rhodos hat eine spannende Geschichte zu erzählen. Lass mich darum einen kurzen Abstecher in das Antike Griechenland wagen und dir die Hot Facts kurz zusammenfassen:

Nach dem Krieg zwischen Athen und Sparta (Peloponnisischer Krieg) schlossen Lindos, Ialysos und Kameiros ca. 400 vor Christus ein Bündnis und erbauten gemeinsam Rhodos' gleichnamige Hauptstadt.
Die Stadt wurde eine Erfolgsstory und verdiente sich in in den kommenden Jahrhunderten Unsummen durch den Seehandel und den Handel mit Belagerungswaffen. Als sich die Stadt dann auch noch erfolgreich gegen einen der größten Feldherren (Demetrios Poliorketes) verteidigte ist der Stolz der Rhoden groß und eines der sieben Weltwunder wurde erbaut: der Koloss von Rhodos.
Bei einem Erdbeben ca. 200 vor Christus wurde die Stadt und ihr Koloss zerstört. Rhodos wurde rasch wieder aufgebaut, jedoch bleibt der Koloss Geschichte. Als die Stadt 42 Jahre vor Christus von Cassius, man kennt ihn als einen der Erzrivalen von Caesar, geplündert wurde war es mit der goldenen Zeit von Rhodos vorbei.
Durch ein weiteres Erdbeben 515 nach Christus, mehrmalige Belagerungen durch die Osmanen und schlussendlich die Besetzung der Italiener von 1912 bis 1945 dauerte es Jahrhunderte bis das Rhodos, wie wir es kennen, wieder auf seinen eigenen, griechischen Füßen steht.
Soviel zur Geschichte von Rhodos - damit du beim Sightseeing auch die wichtigsten historischen Hintergründe von Rhodos kennst. Nun aber zu den Sehenswürdigkeiten, die einen Ausflug wert sind.
Der Mandraki Hafen - ehemaliges Zuhause des Koloss von Rhodos

Ehemals zierte der Koloss von Rhodos den Mandraki Hafen. Die 30 Meter hohe Statue stand damals mit seinen Füßen auf zwei Säulen direkt in der Hafeneinfahrt. Die Schiffe fuhren sozusagen zwischen den Beinen des Kolosses in den Hafen ein, was ein spektakulärer Anblick gewesen sein musste.
Die Statue wurde dem Sonnengott Helios zu Ehren errichtet, welchem die Insel in der
Griechischen Mythologie zugeschrieben wurde. Heute noch sind am Mandraki Hafen die Säulen, auf dem der Koloss stand zu finden.
Auf der Seeseite des Hafens finden sich Mühlen und die Festung Agios Nikolaos, in der heute der Leuchtturm seinen Platz gefunden hat.
Der Mandraki Hafen ist von Früh bis Spät ein belebter Ort, von dem aus zahlreiche Ausflugsboote starten. Wir mochten diesen Ort gerne und verbrachten mehrere Abende am Hafen, flanierten entlang der alten Windräder zum Leuchtturm und genossen dabei die kühle Meeresbrise.
Großmeisterpalast (Grand Masters Palace)

Beim Großmeisterpalast von Rhodos handelt es sich um einen Nachbau des ehemaligen Amtssitz der Johanniter in Rhodos. Nachdem die Burg bei einer gewaltigen Schwarzpulver-Explosion vollständig zerstört wurde, wurde der Großmeisterpalst während der italienischen Besetzung rekonstruiert.
Um genau zu sein von 1937 bis 1940. Der Palast wäre von den Italienern ursprünglich als Residenz für den König und danach für Mussolini geplant gewesen. Keiner der Herrschaften konnte diese jedoch jemals nutzen.
Bei unserer Ankunft ließen wir zuerst einmal den Vorplatz auf uns wirken und die Jungs ihre Runden laufen. Umgeben von mehreren Statuen und Brunnen standen wir nun mitten in dem ehemaligen Palast, mit seinen imposanten Wehrtürmen. Mit ihnen sah der Palast für uns vielmehr wie eine Festung, als ein Palast aus.
Im Museum des Großmeisterpalasts gab es zahlreiche antike Relikte, Amphoren, Münzen etc. zu sehen - die Klassiker eines Museums eben. Besonders sehenswert waren aber die antiken Mosaikböden im Palastinneren. Die Mosaikbilder ziehen sich teilweise über mehrere Meter. Auch interessant war die Passage, in der gezeigt wurde, wie die Mosaikböden freigelegt wurden.
Ritterstraße - wo früher die Ritter lebten

Direkt vom Großmeisterpalast führt die Ritterstraße den Burgberg hinab. Mehrere Meter breit und mit typischen kleinen Natursteinen gepflastert geht es in Richtung Hafen hinab. Links und rechts von uns waren wir umgeben von den original restaurierten Gemäuern der Stadt.
Auch die Ritterstraße von Rhodos wurde von den Italienern in ihren Originalzustand (der Johanniter) zurück gebaut, nachdem die Straße während der türkischen Belagerung umgestaltet wurde.
Luca war baff von der Ritterstraße und begutachtete jedes "Rittertor" und jede Seitengasse. Vor allem Abends hatte es hier schon einen ganz besonderen Flair, bei dem eine Erkundung fast mystisch war. Tobi hingegen lernte in der Ritterstraße das Sprinten - ideales Gelände für ihn, um das erste Mal mit 15 km/h zu laufen.
Am Ende der Straße befand sich früher das Krankenhaus, in welchem heute das Archäologische Museum zu finden ist.
Archäologisches Museum von Rhodos

Wer Zeit und Lust hat weiter in die Geschichte von Rhodos einzutauchen, ist im Archäologischen Museum genau richtig. Hier lassen sich diverse Relikte bis 400 vor Christus wiederfinden.
Von Statuen, über Tempelfragmente, bis hin zu alten, bemalten Amphoren (ich sag's dir: die sehen aus wie bei Disneys Hercules) bleibt man den alten Griechen auf der Spur. Auch sind wir im Archäologischen Museum das erste Mal auf Statuen von Helios - den "Schutzgott von Rhodos" gestoßen.
Der Rundgang endet in einem antiken Garten, in dem du Mosaikbilder von griechischen Mythen entdecken wirst. Das Highlight für die Kids im ganzen Museum: ein Zitronenbaum... aber brav waren sie!
Kulturinteressierte sollten sich auch auf gar keinen Fall die Akropolis von Rhodos entgehen lassen. Hier findest du mehr Infos zur: Akropolis am Monte Smith Hill.
Burggraben - Schattenwanderung in einer grünen Oase

Für uns war es ein Must See: der Burggraben rund um die Altstadt von Rhodos. Es ist schon bemerkenswert, welch massive Schutzwälle rund um die Burg errichtet wurden. Auch an den engsten Stellen ist der Graben mehrere Meter breit und mindestens zehn Meter hoch.
Bei unserem Spaziergang konnten die Kinder mehrere "Geheimwege" und Kanonen entdecken, unter Brücken durchlaufen und die satten Grünflächen genießen, auf denen im Sommer auch jedes Jahr ein Theater stattfindet.
Eine Spaziergang durch die schattigen Burggräben von Rhodos ist jedenfalls ein Erlebnis und zahlte sich für uns allemal aus.
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